Wenn Farben schmelzen - Enkaustik für die Seele

Wenn Farben schmelzen – Enkaustik für die Seele

Wenn du an einer Stelle in deinem Leben stehst, wo nichts mehr geht.

Wo du denkst, dass nichts mehr geht. Wo deine innere Landschaft grau ist.

Wenn du genau an dieser Stelle stehst, kann dich das äußere Spiel mit der Farbe da herausholen.

So zumindest ist es mir gegangen.

Als ich 2015 durch mehreren kleine Schlaganfälle auf meinem sehr aktiven Leben gerissen wurde.

Plötzlich – von einem Tag auf den anderen – ging nichts mehr (so wie gewohnt).

Natürlich geht immer etwas. Doch wenn du – vielleicht kennst du das ja von dir – an dieser einen Stelle stehst – wo du das Gefühl hast, dass dir der Teppich unter den Füßen weggezogen wird – sind deine Gedanken noch so in den alten Strukturen verhaftet.

Du siehst nur – alles, was du bisher gemacht hast, geht jetzt nicht mehr.

Das Gefühl wird übermächtig, dass nun gar nichts mehr geht.

Es ist ein Tal der Tränen, der dunklen Stellen und der weißen Flecken.

Es fehlt die Farbe in deinem Inneren.

Wenn die Sonne aufgeht

Wir können Veränderungen im Inneren bewirken, indem wir unser Äußeres verändern. Dies ist ein Akt des Willens. Wer traurig ist, der hat auch die Körperhaltung, die Miene dazu. Unser Körper kennt die Körperhaltung für Gefühle. Wenn wir jetzt bewusst unsere Haltung ändern, zieht der Körper nach einiger Zeit mit.

Wenn wir im Außen mehr Farbe ins Leben bringen – Veränderungen vornehmen – verändert das auch unser Inneres.

Ich habe es am eigenen Leib gefühlt.

In der Reha lernte ich eines Tages die Technik „Enkaustik“ kennen.

Es ist ein seidiges Gefühl wenn die Farben auf dem Papier schmelzen und sich zu immer neuen Mustern und Formen verbinden.

Ich bekam das Gefühl, doch noch etwas in der Welt bewegen zu können.

Den Geruch von heißen Wachskreiden habe ich schon bald verbunden mit dem neuen Bunt in meinem Leben.

Und ich begann Bilder zu malen. Enkaustik-Bilder. Wachsmalen auf Encaustic-Papier.

Enkaustik – So startest du

Es gibt viele Videos auf YouTube, die du dir anschauen kannst, um die Technik zu erlernen.

Wenn du Enkaustik nicht kennst, probiere erst einmal die Technik aus.

Lass dich ein auf das Spiel mit Farben – ohne gleich etwas Bestimmtes malen zu wollen.

Wir sind oft so trainiert darauf, einen Gegenstand zu malen, etwas darzustellen, dass wir uns selber keinen Raum lassen, neue Materialien experimentell auszuprobieren.

Für mich beginnt Enkaustik bei mir.

Bei meinem Gefühl, das ich im Moment haben.

Ich wähle die Farben, die ich in mir fühle. Die, die ich verändern will. Und arbeite die neue Farbe, die ich fühlen möchte, ins Bild ein.

Dabei arbeite ich nicht gegenständlich – Formen, Figuren oder ganz spezielle Gegenstände entstehen rein zufällig und oft auch nur im Auge des Betrachters meiner Bilder.

Ich richte mir meine Materialien her.

Eine Unterlage.

(Altes Zeitungspapier eignet sich bestens als Unterlage und Kosmetiktücher oder eine Haushaltsrolle benötige ich zum Reinigen des Maleisens zwischendurch.)

Enkaustik-Papier.

Das Maleisen und meine Farben.

Hier habe ich dir einige Links zu Amazon zu Produkten gemacht, die ich mir damals besorgt hatte:

Anna Banfhile: Ideengarten | Enkaustik

Enkaustik: Das Grundlagenbuch zur Wachsmalerei

Fine Art Encaustic Einsteiger-Box mit allem, was du am Anfang brauchst

oder alternativ:

Encaustic Atelier – großes Geschenkset, viel Zubehör und Anleitung auf DVD

Hobbyring – Encaustic Creativ Box für Einsteiger

Im Sommer gebe ich jetzt auch auf dem Campingplatz Malunterricht in kleinen Gruppen. Als Kreativurlaub oder auch für Kinder, die fasziniert sind von diesem Material – ruf mich gerne an!

Ich verbinde mich mit mir und wähle intuitiv, welche Farbe mich anspricht.

Ganz versunken in mir arbeite ich aus mir heraus.

Was dabei in den ersten Monaten entstanden ist, siehst du hier in meiner Galerie – was ich jetzt male, siehst du hier.

Enkaustik ist mein Lebensretter. Damit hat alles begonnen.

Doch mittlerweile haben sich weitere Techniken dazugesellt.

Acryl-Fluidpainting und Neurographik.

Doch das sind andere Geschichten …

Petra Dorothea Poth

P.S. Mehr über meine Geschichte und mein Wirken lesen Sie auf der Webseite „Bedürfnisorientiertes Familienleben„.

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